Neue Arbeitswelt gesund gestalten

Chancen und Risiken für Beschäftigte

Positive Auswirkung eines Digitalisierungsprozesses ist, dass körperliche Beeinträchtigungen durch schwere körperliche Arbeit, Schadstoffe und Lärm generell abnehmen. Der Nachteil: Das Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Burnout nimmt zu. Die Gründe sind vielfältig: Mehr Flexibilität der Beschäftigten kann zu einem Gefühl ständiger Erreichbarkeit und somit zu Stress und psychischer Belastung führen. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen, die Erholung in der Freizeit wird u. U. erschwert. Findet die Zusammenarbeit überwiegend virtuell über digitale Kanäle statt, kann der fehlende soziale Kontakt zu einer Vereinsamung führen.

Auch die Einführung flacher Hierarchien kann zu vermehrtem Stress führen. Mitarbeiter könnten sich überfordert fühlen, wenn Arbeitsaufgaben und -abläufe zuvor stark von Führungskräften vorgegeben wurden und gleichzeitig noch die Komplexität von Aufgaben stark zunimmt. Vor allem in der Einführungsphase neuer Organisationskonzepte muss mit gesundheitlichen Belastungen gerechnet werden. Verunsicherung, Überforderung und sogar Angst vor dem Arbeitsplatzverlust können zu einer vitalen Erschöpfung führen, die sich durch übersteigerte Müdigkeit, fehlende Energie und Gefühle der Demoralisierung zeigt. Hier gilt es, sich als Unternehmen frühzeitig mit Chancen und Risiken der neuen Organisationsform zu beschäftigen sowie die eigene Präventionsarbeit und BGF an die neuen Strukturen anzupassen.