Praxistipp

Weitere Informationen finden Sie unter der Publikation „Alterns- und altersgerechte Arbeitsgestaltung“ der Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (baua) und der DGUV Information 206-020 „Prävention kennt keine Altersgrenzen“.

Ältere Arbeitnehmer länger beschäftigen

Altersgerechte Gestaltung der Arbeit

Ältere Arbeitnehmer sind nicht zwangsläufig weniger leistungsfähig und belastbar als jüngere. Das bestätigt auch eine Analyse des BKK Dachverbandes von 2020, nach der ältere BKK-Mitglieder nicht wesentlich häufiger krank sind als die jüngeren. Mit zunehmendem Lebensalter treten aber durchschnittlich mehr Arbeitsunfähigkeitstage auf. Mehr als die Hälfte aller Fehlzeiten werden durch Muskel-Skelett-Erkrankungen, psychische Störungen und Atemwegserkrankungen verursacht. Diese Fehlzeiten fallen je nach Branche sehr unterschiedlich aus. Vor allem bei Tätigkeiten mit hohem körperlichen Arbeitsanteil gibt es vermehrt Fehltage aufgrund von Muskel- und Skeletterkrankungen. Psychische Störungen sind v. a. dort zu finden, wo intensive Arbeit „mit und am Menschen“ stattfindet, beispielsweise in Verwaltung, Gesundheits- und Sozialwesen.

Obwohl nicht alle älteren Mitarbeiter aufgrund ihrer Tätigkeit bis ins hohe Alter volle Leistung bringen können, gibt es viele Möglichkeiten, sie lange fit und motiviert zu halten. Dabei steht der Arbeits- und Gesundheitsschutz im Fokus.

Einige Maßnahmen sind:

  • Einrichtung eines ergonomischen Arbeitsplatzes mit verstellbarem Schreibtisch und größerem Bildschirm
  • Angebot von Teilzeit-, Jobsharing- oder Lebensarbeitszeitmodellen
  • Herabsetzung der Leistungsanforderungen, v. a. variable Gestaltung der Arbeitsgeschwindigkeit bei schwerer körperlicher Arbeit
  • Weiterbildungen speziell für ältere Mitarbeiter
  • Sportangebote (z. B. bewegte Pausen, Yoga-, Antistress- oder Rückenkurse)
  • Gesundes Kantinenessen und Ernährungsseminare
  • Altersbezogene Gefährdungsbeurteilungen